Blog: Umweltorientierte Kunst von Birthe Leemeijer
Birthe Leemeijer (Amsterdam, 1972) schafft keine statischen Kunstwerke. Betrachten, Zuhören und das Geschehen lassen sind für sie von Bedeutung. Ihre Werke interagieren ständig mit der Umgebung, wie die ‚Vanishing Staircase‘: eine Treppe im Utrechter Zocherpark, die langsam unter den Blumen und Pflanzen verschwindet, die zwischen und über sie wachsen.
Leider hat ein übermotivierter Mitarbeiter der Utrechter Grünanlagen die Treppe eines Tages vollständig gesäubert und verbrannt, weil er nicht erkannte, dass es Kunst war. Die Pflanzen und Blumen müssen erneut wachsen, und schließlich wird die Treppe dennoch verschwinden.
Veränderung der Wetterbedingungen sichtbar machen
Dieses Ereignis verdeutlicht, wie Birthes Kunstwerke in die Umgebung übergehen und ein Teil von ihr werden. So ist es auch mit dem Eislabyrinth in Dokkum. Leemeijer entwarf speziell für diese nordfriesische Stadt eine Kupferskulptur aus organisch geformten Elementen, aus der Wasserdampf aufsteigt. Abhängig von der Sonne, der Luftfeuchtigkeit, der Temperatur, dem Wind und dem Niederschlag zeigt der Brunnen Veränderungen der Wetterbedingungen in Eis. An einigen Tagen ist das Eis transparent und glasig, während unter anderen Bedingungen Eiskristalle auf der Reliefstruktur entstehen. Bei wärmerem Wetter finden Wasserströme ihren Weg über die Skulptur.
Von der Rietveld Akademie bis zum qualifizierten Landschaftsgärtner
Um den Brunnen auch nachhaltig zu gestalten, wird die Energie, die für die Verdampfung des Wassers benötigt wird, durch Solarmodule erzeugt. Und das ist nicht das Einzige, was den Brunnen besonders macht. Die Einzelteile sind so angeordnet wie die Blätter einer Pflanze, um den optimalen Gebrauch von Schattenwirkung zu gewährleisten. Es ist kein Zufall, dass Leemeijer Grün als Inspiration wählt; nach ihrem Studium an der Rietveld Akademie und dem Sandberg Institut erwarb sie 2016 ihren Abschluss als qualifizierte Landschaftsgärtnerin am Wellant College.
Birthe Leemeijer kann auf eine beeindruckende Anzahl von Ausstellungen, Ausstellungen und Kunstwerken verweisen, von denen der Eislabyrinth in Dokkum nur eines ist. Im Jahr 2020 war sie noch in Dubai für die Weltausstellung Dutchdubai. Und obwohl der Übergang von Dubai nach Dokkum groß ist, wäre es dennoch schön, wenn sie wieder nach Dokkum käme, um zu sehen, wie es ihrem Brunnen geht.